Den Föhrern und Amrumern hatte ich mich bereits am 28. November im Rahmen der Vortragsreihe der Ferring Stiftung mit einem einstündigen Beitrag über meine Doktorarbeit vorstellen wollen. Nachdem die Veranstaltung damals allerdings pandemiebedingt verschoben werden musste, konnte ich meinen (auch in der Zeitung angekündigten) Vortrag mit dem Titel „Westlich am Tisch und oben am Strand? Auffällige Orts- und Richtungsangaben im Nordfriesischen“ heute, am 20. März, um 10:00 endlich nachholen. Im Anschluss an meine Präsentation beteiligte sich das aufmerksame Publikum sehr rege an der ungefähr halbstündigen Diskussion.
©M. & F. Böhmer
Ankündigung:
In den nordfriesischen Sprachquellen sind Angaben enthalten wie del tod Nôarden ‚runter nach Norden‘, ap bi strun ‚rauf zum Strand‘, dat ååster likapundāl Boord ‚das östliche senkrechte Brett‘ oder Det wiar de Hukstuul üüb e Waastereeg faan e Boosel ‚Das war der Eckstuhl auf der Westseite des Tischs‘. Sie werfen aus der standardsprachlichen Perspektive des Hochdeutschen einige Fragen auf: heißt es nicht rauf nach Norden? Wie kann ein Strand oben sein? Und warum wird die Position von Möbel(teile)n mit den Himmelsrichtungen beschrieben, wenn Europäer nach der gängigen Lehrmeinung eigentlich daran gewöhnt sind, nur sehr große, nicht bewegliche Objekte auf diese Weise zu lokalisieren?
Nachtrag (31. März):
Im Anschluss an die Veranstaltung hatte ich Kerrin Ketels, Redakteurin und Moderatorin des friesischen Radiosenders FriiskFunk, einige Fragen zu meinem Dissertationsthema und zum Vortrag selbst beantwortet. Unser Gespräch wurde heute, am 31. März, als ca. elfminütiger Beitrag gesendet und ist seitdem in der Mediathek des Offenen Kanals Westküste als Stream verfügbar.
CW