Heute, am 5. November, hat Dr. Christoph G. Schmidt, Direktor des Nordfriisk Instituut in Bredstedt, einen spannenden Fachvortrag mit dem Titel „Als die ersten Nordfriesen starben: Was Gräber verraten“, den er bereits im Rahmen des 29. Nordfriesischen Sommer-Instituts am 10. Juli gehalten hatte, in den Räumlichkeiten der Nordfriesischen Wörterbuchstelle für die Mitarbeiter und Studierenden der Frisistik an der CAU wiederholt. Schmidt präsentierte uns Untersuchungsergebnisse der archäologischen Forschungsliteratur, zeigte offenbar dominierende mittelalterliche Bestattungsformen und Grabbeigaben im Gebiet des heutigen Nordfriesland auf und widmete sich dabei verschiedenen Objekttypen, die erstens einen kulturellen Zusammenhang insbesondere mit dem friesischen Siedlungsraum an der Südküste der Nordsee suggerieren, zweitens im Raum Schleswig-Holstein (fast) ausschließlich an der Westküste nachgewiesen wurden und deshalb letztendlich drittens zu konstituieren scheinen, dass die Herkunft der dort ansässigen Bevölkerung u. U. nicht mit der der zeitgenössischen Bewohner der Ostküste übereinstimmte. Mit anderen Worten ging es darum, mutmaßlich „friesische“ Elemente aus den archäologischen Funden herauszuarbeiten.
©Christoph Winter
CW