Am Samstag, den 19. Oktober, war ich bei der ausverkauften Premiere des neuen Stücks Üülje tide von Et Nordfriisk Teooter im Husumhus. Dabei handelt es sich um ein anspruchsvolles, vielschichtiges Bühnenwerk, das aus der Feder des britischen Literaturnobelpreisträgers Harold Pinter stammt und von Gary Funck ins Nordfriesische übertragen wurde. Zum Inhalt äußern sich die Verantwortlichen folgendermaßen:
Tra manschne san er – en moon ma e noome Deeley, sin wüf Kate än Anna, Katens waanske, wat jam sunt twunti ai mör sänj hääwe. Ai diip begrääwen uner jare önjspånde än löönie snååk lört deer en koulen hach… bit da önjdjüsinge foon en wat grisi jütid et heer än nü ouerspäile. (Et Nordfriisk Teooter)
Worum es tatsächlich geht, liegt aufgrund verschiedener Interpretationsmöglichkeiten im Auge des Betrachters, weshalb sich bereits in der Pause rege Dikussionen an zahlreichen Fragen entzündeten. Daneben sorgte auch die ungewohnte Inszenierung abseits der Bühne in der Mitte des maskierten (aber passiven) Publikums für Aufsehen. Am Ende scheint die Aufführung die Zuschauer in enttäuschte und begeisterte Gruppen polarisiert, mindestens aber für reichlich Gesprächsbedarf gesorgt zu haben. Jedenfalls dürften die Nachwirkungen des Dargebotenen manchen Besucher noch eine ganze Weile begleiten.
©Christoph Winter
CW