Nachdem ich mir letztes Mal die Biike in Deezbüll angeschaut hatte, bin ich dieses Jahr einmal mehr nach Sylt gefahren, um mit guten Freunden den alljährlichen Feierlichkeiten rund um die Biike an der Tinnum-Burg beizuwohnen. Gegen halb sechs, als die untergehende Abendsonne ihr goldrotes Licht auf die Dünen im Westen warf und damit eine angenehm festliche Stimmung erzeugte, machten wir uns von Rantum aus auf den Weg nach Tinnum.
©Jeannine Mehle
Bei traumhaftem, überaus geeignetem Wetter und einem guten Becher Teepunsch warteten wir an der Biike auf die Ankunft des Fackelzugs. Dieser bewegte sich mit musikalischer Begleitung über den Boy-Peter-Eben-Weg von Osten her auf den Platz zu und verteilte sich dort mehr oder weniger gleichmäßig um das angehäufte Brennmaterial herum. Ziemlich genau um 18:00 landeten dann die ersten Fackeln auf dem Stroh-Mantel der Biike.
©Christoph Winter
Während das Feuer rasend schnell den gesamten Stapel inkl. der Tonne erfasste und dabei eine beachtliche Hitze entwickelte, richtete man ein technisch verstärktes Geleitwort – in Teilen auf Sölring – an die Besucher. Der Musikzug Neumünster bot daran anschließend noch ein paar Lieder dar, Kinder spielten, Funken stoben durch die Luft, auf dem Ringwall der Tinnu-Burg bannte ein Künstler das Geschehen auf eine Leinwand und gelegentlich lugte (von unser Position aus) der Mond durch die Rauchschwaden.
©Christoph Winter
Bereits nach ungefähr einer Stunde fielen die letzten Reste der verbrannten Tonne herab und wir traten langsam den Rückweg an. Von Westen her flackerte nun auch der Schein des Westerländer Feuers herüber, während sich die Rauchsäulen der Keitumer und der Rantumer Biiken im ausklingenden Dämmerlicht nur erahnen ließen.
In Rantum fanden die Feierlichkeiten mit einem traditionellen Grünkohlessen und gemütlichem Beisammensein ihren würdigen Abschluss.
©Christoph Winter
CW