Erst vergangenes Jahr gründete sich die Theatergruppe Et Nordfriisk Teooter um ihren Künstlerischen Leiter Gary Funck. Heute, am 1. Oktober, habe ich mit Erk Jacobsen und Simon Trautwein der Uraufführung ihres neuen Stücks Jonk Bradlep – eine Adaption der gleichnamigen und preisgekrönten Novelle von Ellin Nickelsen – in der Nordsee-Akademie (Leck) beigewohnt. Dass ich meine beiden, der friesischen Sprache nicht mächtigen Begleiter überhaupt mitnehmen konnte, war den deutschen Übertiteln zu verdanken. Hierbei handelt es sich um eine funktionale technische Neuerung, die es auch den hochdeutschen Muttersprachlern unter den Nordfriesen ermöglicht, der hervorragenden Arbeit von Et Nordfriisk Teooter zu folgen.
Jonk Bradlep besticht insbesondere durch die anspruchsvolle Handlung mit ihrem ungewöhnlichen Aktantengefüge, das kreativ genutzte Bühnenbild und die Musik, die maßgeblich zur düsteren Atmosphäre des Stückes beiträgt. Auch die Inszenierung der Schlussszene hat uns nachhaltig beeindruckt und auf unserer Rückfahrt nach Niebüll für reichlich Diskussionsstoff gesorgt.
Fotos von der Premiere können auf der Facebook-Seite von Et Nordfriisk Teooter eingesehen werden.
Weitere Termine:
– 8. Oktober, Nordsee-Akademie (Leck)
– 31. Oktober, Husumhus (Husum)
Jeweils mit deutschen Übertiteln; Eintritt: 9€.
- Ankündigung in den Husumer Nachrichten: Vorhang auf für „Jonk Bradlep“
- Deutschsprachiges (Audio-)Interview mit Ellin Nickelsen (Syltfunk): Et tääl „Jonk Bradlep“ foon e feringer schriwster Ellin Nickelsen
CW