Am 22. Januar 2016 habe ich einmal mehr die alljährliche Nordfriesland-Exkursion der Kieler Frisistik als Fahrer begleitet. Im Vorfeld erhielten wir eine Anfrage von Regisseur Till Kleinert, der für das Format nano des Senders 3sat einen Beitrag über unser Studienfach drehen wollte. Bei einem halbstündigen Skype-Gespräch haben wir festgestellt, dass die Exkursion eine gute Gelegenheit für entsprechende Aufnahmen darstellen würde und vereinbart, dass wir uns in Dagebüll treffen. So begleitete uns von morgens bis abends ein Kamera-Team.
©Benjamin Drodz
Trotz des Wetters, das dem Dreh mit seiner winterlichen Kälte und dem Glatteis teilweise eine recht abenteuerliche Note verlieh (etwa auf dem Deich in Dagebüll und am Lorendamm nach Nordstrandischmoor), konnten wir alle Etappen erreichen, unseren Plan damit vollständig umsetzen und die Exkursion bei einer guten Tasse Teepunsch im Andersen-Hüs abrunden.
Der fertige Video-Beitrag wurde schließlich am 8. April auf 3sat ausgestrahlt und lässt sich gegenwärtig in der Mediathek unter dem Titel Kein Ostfriesenwitz (03:58 min.) abrufen.
Das Ergebnis ist dabei mit einem Augenzwinkern zu betrachten. Bereits der Titel lehnt sich daran an, dass ich mich geweigert habe, vor laufender Kamera einen Ostfriesenwitz auf Nordfriesisch zu erzählen. Kompromisshalber habe ich mich stattdessen darauf eingelassen, das Sprichwort „Eebe än flödj täiwe aw niimen“ vor nordfriesisch-naturromantischer Wattenmeer-Kulisse zum Besten zu geben. Dieser Szene am Außendeich bei Lüttmoor Siel ist dann – in Verbindung mit meiner zerzausten Frisur, von der der messerscharfe und alles betäubende Januarwind nicht ablassen wollte – schließlich auch der Opening-Gag entwachsen, der im Übrigen ohne die falsche Aussprache von Frisistik (richtig: kurzes i in der ersten Silbe) nicht funktionieren würde. Zu bemängeln wäre außerdem, dass die Herren in Pro- und Epilog, über deren Anteil am Resultat wir nicht informiert wurden, Nordfriesisch mit Plattdeutsch verwechseln und dadurch das Fazit des Beitrags verzerren. Davon abgesehen hat das Team um Kleinert einige wirklich schöne Eindrücke der Exkursion festgehalten.
CW
Nachtrag:
Bereits am 27. Januar berichtete der Eider-Kurier in dem Artikel Nordfriesland live statt Hörsaal über unsere Exkursion und am 9. April druckte das Nordfriesland Tageblatt einen fast identischen Text. Dort heißt es:
Rund 15 Friesisch-Studierende der Universitäten Kiel und Flensburg statteten dem Nordfriisk Instituut in Bredstedt, das zugleich An-Institut der Europa-Universität Flensburg ist, einen Informationsbesuch ab. Ein Kamera-Team begleitete sie dabei, denn ein Teilnehmer der Gruppe – der Kieler Friesisch-Student Christoph Winter – wurde stellvertretend für alle Studierenden des Faches einen Tag lag für einen Beitrag des Fernsehsenders 3sat porträtiert […]. hn
CW